Ausgegangen und ausgeblieben...

Das Yamaha NMAX Technik Forum
Antworten
RandomEnemy
Beiträge: 1
Registriert: Mi 30. Dez 2020, 00:18

Ausgegangen und ausgeblieben...

#1 

Beitrag von RandomEnemy »

 Themenstarter

Hallo Freunde,

ich fahre einen NMAX 125 BJ. 2015. Ich habe ihn Ende letzten Jahres gebraucht gekauft mit ca. 15.000km. Der Erstbesitzer hatte stets alle Inspektionen etc. machen lassen.

Ich selbst bin in der Zeit in der ich ihn habe ca. 8 Tankfüllungen gefahren. Hauptsächlich für den täglichen Arbeitsweg.

Nun ist mir der NMAX letzte Woche bei Tempo 100 auf der Landstraße plötzlich ausgegangen. So, als hätte ich während der Fahrt den Zündschlüssen umgedreht. Ich habe ihn erstmal rollen lassen und bei Tempo 10km/h (hinter mir fuhr niemand) habe ich die Zündung aus, wieder an und den Startknopf gedrückt. Er fuhr dann erstmal 1,5km weiter als wäre nichts gewesen. Da ich nur noch einen Strich auf der Tankanzeige hatte, bin ich direkt (die besagten 1,5km) zur Tankstelle gefahren und habe den Tank voll gemacht. Nach dem Bezahlen sprang er tadellos und sofort an. Weitere ca. 2km Landstraße ging er wieder aus und auch nicht mehr an. Ich habe ein paar mal gerödelt, bis die Batterie dann in die Knie gegangen ist und mich von einem Arbeitskollegen noch schnell abholen lassen dass ich wenigstens pünktlich zur Schicht erscheine. Nach Feierabend wurde ich heim gefahren und habe den NMAX dann mit dem Hänger abgeholt.
Aktuell steht er in der Garage.

Die Batterie ist eine 12V 6Ah die ich über Nacht am Ladegerät hatte. Nachdem ich sie eingebaut hatte und starten wollte, war sie ziemlich schnell wieder platt. Nach einem weiteren 24h Ladevorgang habe ich sie wieder angehängt und gleichzeitig einen Multimeter dran gehabt.
Sobald ich den Startknopf betätige, quält sich die Batterie und fällt augenblicklich auf 5V ab.
Also dachte ich mir, dass es an der Batterie liegt (obwohl der Roller, so meine Annahme, wegen einer schwachen Batterie nicht während der Fahrt ausgehen dürfte).
Ich habe die selbe Batterie bei Polo bestellt und heute eingebaut.
Ergebnis: Der NMAX springt nach wie vor nicht an, aber die Batterie hat genug Power um Startvorgang einige Sekunden lang laufen zu lassen, nur springt er halt nicht an.

Zusätzlich habe ich heute folgendes erledigt/ausprobiert:
Neue Zündkerze eingebaut, die alte war etwas verschlissen, aber sonst trocken und eigentlich noch funktionstüchtig, was auch ein Ausbau und Check des Zündfunkens bestätigte. Auch mit der neuen Zündkerze keine Chance dass er anspringt, Zündfunke hier absolut einwandfrei und gleichmäßig.
#Zündkerzenstecker ausgebaut und mit dem Multimeter gemessen - Widerstand bei 4,86 Ohm.
#Zündspule ausgebaut und gemessen - Widerstand bei 11,03 Ohm.
#Mit dem Finger die Zündkerzenöffnung zugehalten - Kompression ist spürbar, auch am Auspuff wenn man den Startknopf gedrückt hält
#Das Einspritzerkabel abgeschraubt und Zündung betätigt - es tritt feiner Kraftstoffnebel aus und riecht danach
#Luftfilterkasten abgebaut, da war leichter Schmodder in einer Ecke drin, den ich abgewischt habe und den Luftfilter einen ganzen Tag lang in der Sonne liegen gehabt. NMAX sprang auch mit abmontiertem Luftfilter nicht an

Jetzt bin ich erstmal mit meinem Latein am Ende. Ich habe zwar gewisse Schrauber Skills, aber die beruhen eher auf meiner Jugend und da ganz besonders auf 2 Taktern.

Meine Frage an euch: Wie würdet ihr als nächstes vorgehen?
Ich habe gesehen, dass neben der CDI eine Art Wartungsstecker verbaut ist. Für diesen vierpoligen Stecker bräuchte ich dann wohl ein ODB 2 Diagnosegerät (für´s Auto) mit einem passenden Adapter Stecker für Yamaha Motorräder. Kann man damit an einem Roller überhaupt was auslesen und wäre so ein Auto ODB 2 Diagnosegerät kompatibel mit besagtem Adapterstecker?
Motorleuchte auf dem Display oder ähnliches ist nicht zu sehen. Nur diese ABS Leuchte die ja nach einigen Metern immer ausgeht.
Es scheint alles in Ordnung zu sein und dennoch springt die Gute nicht an.

Wäre cool wenn jemand was weiß und mich vielleicht auf die richtige Spur bringt. Und ich hoffe, dass es keine defekte CDI ist, die kostet nämlich fast ein Drittel vom Kaufpreises des Rollers...

Danke für´s Lesen dieses langen Textes!
Gelöschter User

Re: Ausgegangen und ausgeblieben...

#2 

Beitrag von Gelöschter User »

RandomEnemy hat geschrieben: Sa 31. Jul 2021, 23:15 Hallo Freunde,

ich fahre einen NMAX 125 BJ. 2015. Ich habe ihn Ende letzten Jahres gebraucht gekauft mit ca. 15.000km. Der Erstbesitzer hatte stets alle Inspektionen etc. machen lassen.

Ich selbst bin in der Zeit in der ich ihn habe ca. 8 Tankfüllungen gefahren. Hauptsächlich für den täglichen Arbeitsweg.

Nun ist mir der NMAX letzte Woche bei Tempo 100 auf der Landstraße plötzlich ausgegangen. So, als hätte ich während der Fahrt den Zündschlüssen umgedreht. Ich habe ihn erstmal rollen lassen und bei Tempo 10km/h (hinter mir fuhr niemand) habe ich die Zündung aus, wieder an und den Startknopf gedrückt. Er fuhr dann erstmal 1,5km weiter als wäre nichts gewesen. Da ich nur noch einen Strich auf der Tankanzeige hatte, bin ich direkt (die besagten 1,5km) zur Tankstelle gefahren und habe den Tank voll gemacht. Nach dem Bezahlen sprang er tadellos und sofort an. Weitere ca. 2km Landstraße ging er wieder aus und auch nicht mehr an. Ich habe ein paar mal gerödelt, bis die Batterie dann in die Knie gegangen ist und mich von einem Arbeitskollegen noch schnell abholen lassen dass ich wenigstens pünktlich zur Schicht erscheine. Nach Feierabend wurde ich heim gefahren und habe den NMAX dann mit dem Hänger abgeholt.
Aktuell steht er in der Garage.

Die Batterie ist eine 12V 6Ah die ich über Nacht am Ladegerät hatte. Nachdem ich sie eingebaut hatte und starten wollte, war sie ziemlich schnell wieder platt. Nach einem weiteren 24h Ladevorgang habe ich sie wieder angehängt und gleichzeitig einen Multimeter dran gehabt.
Sobald ich den Startknopf betätige, quält sich die Batterie und fällt augenblicklich auf 5V ab.
Also dachte ich mir, dass es an der Batterie liegt (obwohl der Roller, so meine Annahme, wegen einer schwachen Batterie nicht während der Fahrt ausgehen dürfte).
Ich habe die selbe Batterie bei Polo bestellt und heute eingebaut.
Ergebnis: Der NMAX springt nach wie vor nicht an, aber die Batterie hat genug Power um Startvorgang einige Sekunden lang laufen zu lassen, nur springt er halt nicht an.

Zusätzlich habe ich heute folgendes erledigt/ausprobiert:
Neue Zündkerze eingebaut, die alte war etwas verschlissen, aber sonst trocken und eigentlich noch funktionstüchtig, was auch ein Ausbau und Check des Zündfunkens bestätigte. Auch mit der neuen Zündkerze keine Chance dass er anspringt, Zündfunke hier absolut einwandfrei und gleichmäßig.
#Zündkerzenstecker ausgebaut und mit dem Multimeter gemessen - Widerstand bei 4,86 Ohm.
#Zündspule ausgebaut und gemessen - Widerstand bei 11,03 Ohm.
#Mit dem Finger die Zündkerzenöffnung zugehalten - Kompression ist spürbar, auch am Auspuff wenn man den Startknopf gedrückt hält
#Das Einspritzerkabel abgeschraubt und Zündung betätigt - es tritt feiner Kraftstoffnebel aus und riecht danach
#Luftfilterkasten abgebaut, da war leichter Schmodder in einer Ecke drin, den ich abgewischt habe und den Luftfilter einen ganzen Tag lang in der Sonne liegen gehabt. NMAX sprang auch mit abmontiertem Luftfilter nicht an

Jetzt bin ich erstmal mit meinem Latein am Ende. Ich habe zwar gewisse Schrauber Skills, aber die beruhen eher auf meiner Jugend und da ganz besonders auf 2 Taktern.

Meine Frage an euch: Wie würdet ihr als nächstes vorgehen?
Ich habe gesehen, dass neben der CDI eine Art Wartungsstecker verbaut ist. Für diesen vierpoligen Stecker bräuchte ich dann wohl ein ODB 2 Diagnosegerät (für´s Auto) mit einem passenden Adapter Stecker für Yamaha Motorräder. Kann man damit an einem Roller überhaupt was auslesen und wäre so ein Auto ODB 2 Diagnosegerät kompatibel mit besagtem Adapterstecker?
Motorleuchte auf dem Display oder ähnliches ist nicht zu sehen. Nur diese ABS Leuchte die ja nach einigen Metern immer ausgeht.
Es scheint alles in Ordnung zu sein und dennoch springt die Gute nicht an.

Wäre cool wenn jemand was weiß und mich vielleicht auf die richtige Spur bringt. Und ich hoffe, dass es keine defekte CDI ist, die kostet nämlich fast ein Drittel vom Kaufpreises des Rollers...

Danke für´s Lesen dieses langen Textes!
Das Batterie nach 6 Jahren Geist aufgibt, ist meiner Meinung nach normal. Hatte ich bei den 50er Rollern etwa alle 2-4 Jahre (Yuasa d.h. sehr gute Qualität). Lichtmaschine getestet, ob Batterie lädt? Alle Sicherungen überprüft? Start mit Startpilot-Spray probiert?

Könnte Vergaser sein, könnte was an Elektronik, CDI uvm sein. Sprit kommt aber genug an d.h. nicht das evtl Spritfilter verstopft? Tank ganz leer fahren soll ja nicht so gut sein - vor allem dann, wenn Auto/Motorrad einige Jahre alt ist und sich mit der Zeit evtl etwas Dreck am Tankboden abgesetzt hat. Dann wird dieser halt beim total leer fahren in die Leitungen gesaugt und kann schlimmstenfalls den Spritfilter zusetzten.
Bei 1 Balken auf dem Tacho ist die nmax noch weit entfernt von leer. Erst wenn der letzte Balken anfängt zu blinken und die Tachoanzeige in den Reservemodus (F anstatt Trip1, Trip2, ODO o.ä. ) springt, sind noch etwa 1,4 Liter im Tank. Ich habe meine neue nmax absichtlich total leer gefahren um zu sehen, wie weit man im Reservemodus noch kommt. Es waren glaube ich ca. 65 km (siehe mein Thread von vor etwa 1 Jahr). Nach etwa 40-50 km auf Reserve springt der Roller schlechter an d.h. man muss den E-Starter unter Umständen paar Sekunden Orgeln lassen. Die letzten etwa 1-2 km bevor der letzte Tropfen verbraucht ist, reagiert die nmax schlecht oder verzögert beim Gas geben und irgendwann tut sich dann nichts mehr (keine Reaktion auf Gas), die nmax rollt aus (als wenn man kein Gas geben würde) und letztendlich geht der Motor aus. Danach ist definitiv Feierabend. Tankt man aber auch nur 0,3-0,5 Liter, kommt man problemlos 10 und mehr km, was ich aber nicht austesten wollte, weil kein Sinn macht und keine Lust habe den Roller zur Tanke zu schieben.
Jedenfalls gehe ich erst Tanken, wenn die nmax 40-50km auf Reserve gefahren ist. Soviel dazu.

Am Besten wäre es, wenn ein Yamaha-Händler mit Diagnosegerät auslesen könnte, ob da irgend ein Fehler gespeichert ist. Kann mir kaum vorstellen, dass nur das Auslesen des Fehlerspeichers mehr wie 10-20€ kostet.
Ansonsten gibt es hier ein paar Spezialisten, die Dir bestimmt sehr bald noch paar hilfreiche Tipps geben werden. Mufflon ist meiner Meinung nach sehr kompetent in Sachen nmax und hat seine glaube ich wenn nicht komplett, dann großteils zerlegt und wieder zusammen geschraubt und macht alle Wartungen und Reparaturen selbst.
Gelöschter User

Re: Ausgegangen und ausgeblieben...

#3 

Beitrag von Gelöschter User »

Ab jetzt ist es m.M.n.ein Fall für einen WerkstattProfi!
Alles was zu Hause geht, wurde ja bereits versucht.

# Elektronik
Benutzeravatar
Mufflon
Beiträge: 443
Registriert: Fr 17. Jun 2016, 22:45

Galerie

Re: Ausgegangen und ausgeblieben...

#4 

Beitrag von Mufflon »

Ja, da muss die Werkstatt ran. Der 2015er hat nur den 4 poligen Anschluss, ab 2017 hat er einen 4 poligen und einen 3 poligen. An den 3 poligen kann man ein einfaches OBDII Gerät hängen, bei dem alten geht es nicht. Da hilft nur das originale Yamaha Gerät. Wenn Benzin ankommt, also die Benzinpumpe fördert und ein Zündfunke da ist und Luft da ist, kann es nur noch etwas Elektronisches sein.
Als ich meine 12000er habe machen lassen, habe ich mich mit jemanden unterhalten, dessen Nmax nicht ansprang. Die Werkstatt hat den Fehlerspeicher ausgelesen und ein Update eingespielt. Mehr war von denen nicht zu erfahren, also was genau war, hat er nicht erfahren. Hat 80,- € gekostet und die Karre lief wieder.
Ich denke, mit normale Hausmitteln kommst du da nicht weiter.

Bye, Klaus
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Mufflon für den Beitrag:
Project-NMAX (So 1. Aug 2021, 13:39)
Benutzeravatar
Project-NMAX
Beiträge: 48
Registriert: Do 4. Jul 2019, 11:12

Re: Ausgegangen und ausgeblieben...

#5 

Beitrag von Project-NMAX »

Das einzige, was du noch kontorllieren könntest ist, ob noch Ventilspiel da ist.

@Mufflon guter Hinweis, ist aber doch anders rum
3 Pin ist K-Line, 2015&2016
4 Pin ist CAN, ab 2017
Benutzeravatar
Mufflon
Beiträge: 443
Registriert: Fr 17. Jun 2016, 22:45

Galerie

Re: Ausgegangen und ausgeblieben...

#6 

Beitrag von Mufflon »

Mein Nmax von 2016 (also 2015er) hat nur den 4poligen Stecker. Im Schaltplan vom 2017er ist ein 3poliger und ein 4poliger aufgeführt. Der 4polige ist für das ABS Steuergerät, der 3polige für die OBD Schnittstelle. Auf Youtube kann man auch einige Videos sehen, wo an der 3 poligen ab 2017 ein einfaches OBD_Lesegerät angeschlossen wird.

Bye, Klaus
Antworten